Pfarrkirche St. Blasius – romanischer Teil vom Kirchplatz aus gesehen. Die Pfarrkirche besteht aus zwei Teilen,
einer romanischen Kirche aus dem 10./12. Jahrhundert und dem großen neoromanischen Erweiterungsanbau
aus dem Jahr 1910. Der große Kuppelraum mit dem Oktogon bestimmt den ausladenden Neubau.
Der Haupteingang der neuen Kirche, reich an steinernen Ornamenten, wuchtig die schmiedeeisernen Beschlägen der Türflügel.
Rundgang durch die Pfarrkirche St. Blasius
Erbaut wurde das dreischiffige Langhaus von dem Besitzer eines Oberhofes in Balve.
In Frage kommen hier entweder Graf Heinrich I. von Arnsberg oder der Graf Ruprecht II. von Nassau.
Die Kirche wurde dann ab dem 12. Jahrhundert immer wieder erweitert und enthält einige Besonderheiten,
die sich nicht auf den ersten Blick erschließen.
Altarraum mit Barockaltar von 1696. Der nach Norden ausgerichtete Altarraum wird beherrscht vom Barockaltar,
der ursprünglich in der Apsis der alten Kirche stand und in früheren Jahrhunderten noch vier, nicht mehr existierende Seitenaltäre aufwies.
An der Predella befindet sich eine Inschrift, die auf das Entstehungsdatum verweist: Anno 1696.
Auf dem Hochaltar befindet rechts sich eine spätgotische Figur des Hl. Blasius und links eine Figur des Hl. Sebastian.
Rechts vom Altar, an der Nord-Ostseite beherrscht eine kostbare Renaissancekanzel aus dem Jahre 1545 die Szenerie.
Die Schnitzereien zeigen Christus in der Mitte und die vier abendländischen Kirchenlehrer:
Ambrosius, Augustinus, Gregor d. Große und Hieronymus. Bild 2: Romanisches Sandsteinbecken mit großem und reichverzierte Bronzedeckel.
Blick in das Oktogon. Das innere Oktogon wird durch starke Pfeiler gebildet,
auf welchen ein achteckiges, den Mittelraum überdeckendes Gewölbe liegt.
In dem architektonisch vielfältig gegliederten Raum der neuen Kirche sind die überaus
reich behandelten Kapitelle der Pfeiler beachtenswert.
Bild 1: Fenstergruppe im Schiff, von Bernhard Kraus, 1911. Antik-,Kathedralglas/Blei/Schwarzlot. Das Glaubensbekenntnis.
Bild 2: Fenstergruppe im Schiff, von Bernhard Kraus, 1911. Antik-,Kathedralglas/Blei/Schwarzlot. Das Glaubensbekenntnis.
Die Fenster der Kuppel enthalten die acht Seligpreisungen.
Die anderen Fenster der Kirche zeigen Symbole des Glaubensbekenntnisses,
eine Abbildung des Hl. Ambrosius von Mailand und des Hl. Gregor des Großen sowie Gleichnisse.
Einige Fenster wurden im Krieg zerstört und sind durch schliche, unbemalte Fenster ersetzt worden
Fenster im Oktogon, Maria und Johannes unter dem Kreuz. Bild oben rechts: Fenster im Oktogon, die acht Seligpreisungen der Bergpredigt
Jeder der Pfeiler der Kirche wird durch eine Heiligenfigur geschmückt.
Neben den vier Evangelisten findet man dort den Hl. Joseph, den Hl. Liborius und den Erzengel Michael.
In dem Seitenteil befindet sich an der Nordwand eine spätgotische Marienstatue
Maria Königin mit Kind und links daneben an der Westwand eine Kreuzesdarstellung mit Kreuzigungsgruppe.
Im rechten Seitenteil befindet sich eine barocke Blasiusfigur. Links neben der Figur ist seit den 1990er Jahren eine Nische.
In dieser Nische befand sich ein Reliquiar mit Reliquien des Hl. Blasius.
Die Südwand der alten Kirche trägt die Kreuzwegstationen, die Kunstmaler Lautenbach, Münster, nach flämischen Bildern auf Kupferplatten malte.
Der Kreuzweg Jesu umfasst 14 Stationen. Er hat Höhen und Tiefen, harte aber auch schöne Stationen, wo Jesus liebenden Menschen begegnet.
Im Süden, gleichsam als Übergang zur alten Kirche, befindet sich eine große Orgel,
in den 1980er Jahren wurde die Orgel umgebaut und als Schwalbennestorgel an die heutige Position versetzt.
Auf der Südseite, an dem mittleren Pfeiler unterhalb der Orgel steht eine weitere Blasiusfigur (um 1900).
Apsis mit Fresken der romanischen Kirche. Die Apsis wird bestimmt durch eine kunstvolle
Freskenmalerei aus dem 13. Jahrhundert und soll ursprünglich um das Jahr 1000 entstanden sein.
In der nach Osten ausgerichteten Apsis zeigen Fenster die Leidenswerkzeuge
und ein vom Maler Heinrich Strodtmann nach einer Vorlage von Albrecht Dürer gefertigtes Bild der Kreuztracht Christi,
in dem auch Hermann von Hatzfeld abgebildet sein soll.
Die hochbedeutsamen Wandgemälde sind die hervorragenden Zierde der alten Kirche.
Die älteste, etwa zwischen 1250 und 1260 entstanden, ist in einer vorzüglichen Freskotechnik gemalt und zeigt Christus.
So befindet sich rechts der Apsis eine kulturhistorisch bedeutsame Darstellung der Legende des Nikolaus von Myra.
t. Blasius – Alte Orgel von 1786. Die alte Orgel, deren Holzprospekt 1786 gebaut wurde,
kann mit ihren zehn Registern vom eigenen Spieltisch oder vom Zentralspieltisch der neuen Orgel aus bedient werden.
Ein Seitenschiffportal zeigt im Tympanon das typische westfälische Dreifeldermotiv (Geburt, Kreuzigung und Frauen am Grab).
Im Tympanon, des Turmportals ist das Motiv der Himmelfahrt Christi zu sehen. Das heute nicht mehr genutzte,
nach Westen ausgerichtete Portal beherbergt heute eine Turmkapelle mit einer Marienstatue mit Kind sowie vier Priestergrabplatten.