Sankt Gereon in Köln ist eine der zwölf großen romanischen Basiliken.
Sie steht im Stadtteil Altstadt-Nord.
St. Gereon ist ein herausragendes Zeugnis spätantiker und hochmittelalterlicher Architektur.
Bestimmendes Element des Baukörpers ist ein gewölbter spätantiker Ovalbau,
der im frühen 13. Jahrhundert in die Form eines Dekagons (Zehneck) mit je vier antiken Konchen
im Norden wie im Süden „überführt“ wird; dieser so gewonnene
spätromanische Zentralbau ist in seiner Art nördlich der Alpen einzigartig.
„Apsis und Hochchor“
Im Inneren des Chors findet sich eine Darstellung Christi
beim Jüngsten Gericht sowie als ikonografischer Bestandteil Heilige der Thebäischen Legion.
Ebenfalls blieben in der Apsis eindrucksvolle Fresken sichtbar.
Das vom früheren „Sebastianusaltar “ erhaltene Altarbild im Hochchor stellt eindrucksvoll das irdische Köln dar,
geschützt von den Heiligen, insbesondere St. Sebastian und der Heiligen Dreifaltigkeit.
Rundgang durch die Basilika
„Blick in das Dekagon“
Das Dekagon stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert. Im Zentralbau,
hier die Innenwand des Dekagons, sie gliedert sich in vier Zonen.
Über den Apsiden liegt die Emporenzone. Darüber folgen eine Fächerfensterfolge und eine Lichtzone.
Im Dekagon, befinden sich die bei der Wiedererrichtung der Basilika nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Verglasungen
für die Spitzbogenfenster (Fensterkranz der Propheten und Apostel), der Palmettenfenster (vier Evangelisten und vier Apokalyptische Reiter), Rundbogenfenster
(Kölner Heilige Männer und Frauen, sowie Hll. Josef und Maria) und die Konchenfenster (rein ornamental).
Sie entstanden nach den zwischen 1979 und 1986 entstandenen Entwürfen von Georg Meistermann und Wilhelm Buschulte.
„Der Langchor“
Die Mondsichelmadonna an der Südseite des Chorbogens aus dem Jahre 1430.
Bild 3: Unter dem heutigen Boden noch ein sehr altes Mosaik, dessen Reste in einer seitlichen Nische noch erhalten sind.
„Die Taufkapelle“
Vom Zentralbau geht die Taufkapelle mit ihrem achtstrahligen Gewölbe ab.
Die Fenster wurden 1985 nach den Entwürfen von Irene Rothweiler ausgeführt.
Der östliche Wandaltar wurde von Vincenz Statz 1864 gestaltet und im Zuge der neuen Fenstergestaltung
mit historischem Altarbild und neuer Predella versehen.
Auch finden sich noch gut erhaltene Fresken im Zackenstil des 13. Jahrhunderts mit einem umfangreichen Bildprogramm.
Schwerpunkt der Raumgestaltung sind Heiligenfiguren in den Nischen, darunter Konstantin der Große und vermutlich Gereon und Mauritius.
In den Gewölbezwickeln über dem Altar ist Jesus als Weltenrichter dargestellt,
während das obere Gewölbe der Kapelle als blauer Himmel mit goldenen Sternen verziert ist.
Bild 1: Freskomalerei in der Taufkapelle im Rheinischen Zackenstil um 1250. Bild 2: Das achteckige Taufbecken wird in spätromanische Zeit datiert.
„Die Krypta“
Neben dem Gereonsaltar führt aus dem Langchor eine Treppe in die Krypta. Der in der Krypta befindliche Kreuzigungsaltar
aus der Zeit um 1540 stellt unter anderem Heilige aus dem Umfeld des Hl. Gereon dar und ist ein Beispiel früher Kölner Renaissance.
Die Palmenmärtyrer. Die Ausmalung war im Laufe der Zeit mehrfach übermalt worden.
Es sind heute noch schemenhaft Männer mit Schriftband oder Palme als Märtyrer der Thebäischen Legion zu erkennen.
Auf der Nordwand hängen einige Reliquiare in ornamentaler Anordnung der Reliquien verschiedener Heiliger.
Bild 3: In der Krypta, im Raum unter dem Hauptaltar, der Confessio,
befindet sich der Sarkophag des heiligen Märtyrers Gereon und seiner Gefährten der Thebäischen Legion.
Die Wandmalerei wird in das Ende des 13. Jahrhunderts datiert.
Auf drei der Kryptagewölbe befinden sich fragmentale Reste mit Rankenornamenten und Figuren aus gleicher Zeit.
Der Chorraum ist mit Fußbodenmosaiken mit alttestamentlichen Darstellungen geschmückt,
zwölf große Felder erzählen Geschichten um David und Samson, als Vorläufer Christi.
„Krypta Orgel & Fenster“
Die Kryptaorgel, die Gestaltung des Prospektes 1968 fertig gestellt. Disposition: I. Hauptwerk C-g'", II. Nebenwerk C-g'", Pedal C-f.
Sehenswert sind die Glasfenster der Krypta, sie wurden 1964 von dem französischen Glasmaler Alfred Manessier gestaltet.
„Orgel im Dekagon“
Im Jahr 2001 erbaute die Firma Josef Weimbs Orgelbau eine neue Orgel auf der kleinen Empore im Dekagon.
Das Instrument hat 31 Register und fünf Transmissionen, verteilt auf 3 Manuale und Pedal.
Es hat eine mechanische Spieltraktur und elektrische Registertrakturen.
„Die Vorhalle“
Die Vorhalle der Kirche ist täglich von 9.00 - 18.00 Uhr zugänglich.
Die Kirche ist offen für Besichtigungen: Di.- Fr.: 10.00 -12.00 Uhr und 15.00 bis 17.00 Uhr,
Sa.: 10.00 - 12.00 Uhr. Bild 3: Die Gruppe der Grablegung Christi aus lebensgroßen,
vollplastischen Figuren aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Sandstein, Länge 2,30 m.
Neben dem Portal in der Vorhalle befinden sich auf den Eckpfeilern die Bildwerke zweier liegender Löwen.
Der linke Löwe stammt aus dem 12. Jahrhundert.
„Nordkapelle“
Gegenüber in der Helenakapelle steht eine Kreuzigungsgruppe als Tafelbild in Lünettenform, die auf das Jahr 1550 zurückgeht.
Unter den dargestellten Figuren ist auch der Kirchenpatron in Ritterrüstung und mit Kreuzfahne.
„Pietàkapelle“
Von der Vorhalle geht es südlich in eine Kapelle von 1897 ab, die eine wilhelminische Ausstattung besitzt.
In ihr befindet sich eine sehenswerte Pietà, die, orientiert am Vorbilde Michelangelos, von Anton Josef Reiss, Düsseldorf, geschaffen wurde.