Die Kirche St. Walburga in Werl ist ein gotischer Hallenbau aus dem 14. Jahrhundert mit 62 Meter hohem spätromanischem Turm mit barocker welscher Haube.
Sie ist aus einheimischem Grünsandstein gebaut.
Video: Ein visueller Rundgang durch Sankt Walburga.
Der Außenbau ist durch gestufte Strebepfeiler, ein umlaufendes Sockelgesims und dreibahnige Fenster gegliedert. Der Seiteneingang hat in seinem Spitzbogen eine Sonnenuhr.
Die gotische Stufenhalle wurde aus Werler Grünsandstein mit einem Chor errichtet.
Der Kronleuchter aus Bronze von 1657 wurde mit den Wappen der Erbsälzer versehen und ist mit einer Maria bekrönt.
Im Mittelschiff hängt eine neugotische Madonna im Strahlenkranz.
"Chor"
Die drei Chorfenster sind von dem Benektiner Br. Notker Becker.
Fenster links: die Gottesmutter Maria, mittleres Fenster: den auferstandenen Cristus, Fenster rechts: Johannes den Täufer.
"Hochaltar"
Auf dem Hochaltar steht ein gemaltes Flügelretabel, es stammt aus der Zeit um 1600 und ist mit Johann tom Ring signiert.
Im Mittelteil werden Szenen aus der Kindheitsgeschichte Jesu dargestellt. Die Flügel zeigen die Verkündigung und die Heimsuchung.
"Die Altäre"
Bild 1: Der Elbsälzer Altar mit Figuren wurde 1594 im Renaissance Stil erbaut.
Der Altar stellt in seinem Mittelteil den Gekreuzigten Jesu dar. Das Fenster oberhalb zeigt den hl. Erzengel Michael.
Bild 2: Rosenkranzaltar aus dem Jahre 1631 von Gerhard Gröninger erbaut.
Im Fenster über dem Altar sind die Szenen Mariä Verkündung und Heimsuchung dargestellt.
Bild 3: Der ebenfalls von Gerhard Gröninger im Jahre 1610 erbaute Altar der Kalandsbruderschafft,
zwei Reliefdarstellungen zeigen die Geburt Cristi und die Verkündigung an die Hirten.
"Ziborienaltar"
Heiliges Kreuz mit Ziborienaltar: Im 14.Jahrhundert aus Sandstein erbaut.
Über drei großen profilierten Bögen erhebt sich ein achteckiger Aufbau. Er ist reich mit Kreuzblumen, Fialen und Krabben verziert.
Die Seiten sind von schmiedeeisernen Gittern mit Lilienband verschlossen.
Das Kreuz steht an der Rückwand, sowie ein gemalter thronender Gottvater, sowie Heiligenfiguren aus der Zeit um 1420.
Auf der Mensa stehen zwei Bronzeleuchter, mit sitzenden Löwen am Fuß, vom 15. Jahrhundert.
"Kanzel"
Die Kanzel ist am ersten nördlichen Pfeiler im Mittelschiff angebracht. Sie wurde 1668 von der Sälzerfamilie von Brandis gestiftet.
Das Familienwappen ist am Fuß angebracht.Die geschnitzten Evangelistenfiguren im Kanzelkorb sind in barockem Stil gehalten. Die Kanzel wurde Johann Sasse zugeschrieben.
"Renaissance Pieta"
Bild 1 + 2: Renaissance Pieta aus dem 16. Jh., dieses Marienbildnis zählt zu den wertvollsten Ausstellungsstücken der Kirche und wurde Urkundlich das erste mal 1686 erwähnt.
Bild 3: hl. Walburga im Chorbereich.
"Kalvarienbergdarstellung"
Die Gruppe befindet sich an der Westwand des Kreuzschiffes. Geschaffen wurde sie 1525 von Evert van Roden.
Die im spätgotischen Stil gehaltene Arbeit ist 5,15 m hoch und aus Baumberger Sandstein gearbeitet.
Zu Füßen von Jesus liegt der begrabene Adam, vor dem Kreuz kniet Maria Magdalena.
Jesus trägt eine schwere Dornenkrone, sein Mund ist leicht geöffnet.
"Kreuzwegstationen"
Die Kreuzwegstationen bestehend aus 14 Tafeln sind hergestellt in Emailleschmelztechnik mit vergoldeter Fassung. Er stammt aus der Werkstatt der Benediktinerabtei Maria Laach.
"Die Fenster"
Die farbigen Glasfenster im Seitenschiff sind von Dr. Egbert Lammers in den 60er Jahren entworfen.
Fenster im Seitenschiff 1: St. Norbert von Xanten. Fenster 2: Hl. Petrus.
Fenster 3: Hl. Walburga von Eichstätt. Fenster 4: im Querschiff von Egbert Lammers, 1946. Maria die Apokalyptische Frau.
"Der Gerichtsstuhl"
Der Gerichtsstuhl des Offizialatsgerichts für das Herzogtum Westfalen von 1725.
Hinter geschnitzten, durchbrochenen durch Pilaster gegliederten Schranken steht der Richterstuhl.
Am Gitter und an den Richtersitzen beziehen sich Schnitzereien ikonografisch auf Gerichtsverhandlungen.
Bild 1: Die Pfarrpatronin Walburga dargestellt mit Äbtissinenstab und Ölfläschchen.
Bild 2: Ein Spätgotisches Relief mit der Darstellung der Gregoriusmesse.
Bild 3: Im Besitz der Kirche befinden sich etliche Kelche, Paramente und sonstige Liturgische Geräte.
"Die Orgel"
Eine 1911 gebaute Orgel des Orgelbauers Stockmann aus Werl. 52 Register verteilen sich auf vier Manuale und ein Pedalwerk.
Die Orgel befindet sich nach Umsetzung und Modernisierung 1931 vor der westlichen Stirnwand des nördlichen Seitenschiffes. Der Prospekt wurde im spätgotischen Stil gebaut.
"Die Turmhalle"
Der hl. Antonius vor der Taufkapelle. Der im Kern romanische Turm wurde im 12. Jahrhundert im Westen eingestellt.
Die nach allen Seiten in Rundbögen geöffnete Turmhalle wurde im Anfang des 13. Jahrhunderts über einem Mittelpfeiler eingewölbt, der Emporenraum darüber von einem Gratgewölbe.
Zwischen den beiden Arkaden zum Mittelschiff steht der Taufstein, aus dem Jahre 1776, ein achteckiges romanisches Taufbecken.
Bild 1: Werler Walburga-Figur. Bild 2: Maria mit dem Leichnam Jesus. Bild 3: Seiteneingang mit Fenster im gotischen Stil.